1) Ich habe damals auf irgendeinem Geburtstag AD&D gespielt (ETW0!) und war begeistert. Jeder von uns hat einen vorgefertigten Charakter bekommen, soweit ich mich erinnere wurden uns die Regeln nur ganz grob erklärt (je höher der w20 ist, desto besser) und es war im Prinzip das klassische Dungeon. Alles woran ich mich sonst von der Runde erinnere ist das wir durch jedes Schlüsselloch geschaut haben und allgemein viel zu vorsichtig vorgegangen sind. Achja, irgendwo in dem Abenteuer war ein magischer Dolch, was meinen Schurken gefreut hat. Das war aber auch das einzige mal das ich AD&D gespielt habe. Danach kam (neben einem Rollenspielserver von Ultima Online, aber das zählt nicht) DSA als erstes richtiges Rollenspiel, mit eigener Charaktererschaffung, längeren Abenteuern und so weiter. Ich spiele keines von beiden mehr (wobei altes AD&D bestimmt noch seinen Reiz hätte... aber so gute Erinnerungen ich daran habe, irgendwie hat es sich aus-DSAt)
Ein paar Neulinge mit denen ich gespielt habe, hatten als erste Systeme...
...Degenesis. In der Version die wir damals gespielt hatten, die nur sehr begrenzt etwas mit der Vision der Autoren zu tun hatten. Wird heute von Ihnen nicht mehr gespielt, allerdings bietet es meine Gruppe ja auch nicht an.
...Dogs of War. Dreimal sogar, weil ich es einfach recht häufig angeboten habe. Weiß allerdings nicht was aus aus den Leuten geworden ist, außer aus einem, der einfach keine Zeit für RPGs hat.
2) Welches System ich einem Neuling empfehlen würde, kommt auf den Neuling an. Jemanden der aus der Computerspielsparte kommt und WoW auf einem Rollenspielserver spielt und sich vor allem darüber freut mal jemand anders zu sein, würde ich anders angehen als jemand der LoL spielt und seinen Spaß daran hat Leute anzubrüllen das sie die falschen Taktiken nutzen (für letztere kann man Shadowrun empfehlen

). Ebenso Romanleser, Tabletop-Spieler, Brettspieler, Filmfans... man kann die Leute doch irgendwie abholen wo sie stehen.
Generell finde ich, wohl inspiriert von meiner Erfahrung, es am besten die Leute einfach ins kalte Wasser zu schubsen. Hier ist dein Charakter. Du kannst nichts wirklich falsch machen. Sag einfach was du tun willst, wir regeln die Regeln (vielleicht mit einer oberflächlichen Einführung wie der normale Wurf funktioniert) schon. Denke hardcore Regeldiskussionen und umständliche Regelwerke, bei der man über fünf Minuten braucht um eine nicht so besondere Aktion abzuwickeln, hätten mich eher abgeschreckt.
Als Systeme würde ich empfehlen...
Barbarians of Lemuria/Dogs of War: BoL ist praktisch "80er Jahre, Sword & Sorcery: das Rollenspiel" und Dogs of War "80er Jahre (Militär)actionfilme: das Rollenspiel". Beides nicht nur für Arnie- oder 80er-Jahre Fans zu empfehlen. Der Vorteil des Systemes ist die Charaktererschaffung die bei den meistens Profis nur 15 Minuten braucht, die wirklich einfach ist, bei der man eigentlich keine großen Fehler machen kann und man meistens ein Charakterkonzept recht einfach aufs Papier gebannt bekommt. Oder in der man umgekehrt einfach einen Charakter basteln und dann davon auf das Konzept schließen kann. Das habe ich jetzt ja schon dreimal (vielleicht sogar öfters)l mit Neulingen gemacht und es ist jedes mal recht gut gelaufen. Die Welt von Lemuria ist simpel genug damit man die Grundlagen schnell erklären kann und die tiefen bei Gelegenheit nachstreuen kann, das Dogs of War Standartsetting ist unsere Welt 1980/in der Moderne, ganz ohne Magie - wozu man dann nicht viel sagen muss. Das Regelwerk ist simpel, einfach erklärt und spaßig.
Apocalypse Word, oder ein anderes "Powered by the apocalypse" System: Das System ist für Spieler einfach. Die Charaktererschaffung ist wirklich ideal: der Spieler sucht sich einen Charaktertypen aus, darf ein paar Dinge ankreuzen, sucht sich ein paar vorgegebene Verbindungen zu den anderen Charakteren aus und los geht's. Die etwas ritualisierte Art, alles mögliche abzuwandeln ist gewöhnungsbedürfitg, ist aber einfach genug und Neulinge kommen aus Erfahrung mit Konzepten die von normalen RPs abweichen eh besser zurecht.
Iron Kingdoms: für die Taktiker. Das Grundsystem ist immer noch simpel, bei der Charaktererschaffung kann man auch nicht wirklich viel falsch machen und die Taktik kommt vor allem daher, das man Sonderfähigkeiten der Charaktertypen einsetzt. Spaßig und schnell, aber gleichzeitig taktisch anspruchsvoll eben. Außerdem kennen manche Tabletopspieler die zu wohl mehr als 80% gleichen Regeln von Warmachine/Horde bereits.
Ansonsten haben alle anderen Poster auch wirklich gute Vorschläge gemacht (wobei mich PP&P wohl nicht angesprochen hätte. Zielgruppenfrage

).
Was ich Schade finde, ist das Shadowrun nicht in einer einfacheren, auch für Anfänger gut geeigneten Version gibt. Mit den vielen Romanen, dem Haufen an Computerspielen die jetzt in dem Setting herauskommen (womit das farbenfrohe Setting ja schon super erklärt wird) und dem niedrigen Preis der deutschen Edition wäre es interessant. Allerdings ist es eben doch verdammt umständlich (mit der Unterteilung Astralraum/Cyberspace/Meatspace. Nichts davon hat wirklich einfache Regeln) und jede zweite Conrunde in der ich gespielt habe, hatte irgendwo lange Regeldiskussionen, an deren Ende irgendwer unglücklich war, was für Anfänger doch abschreckend sein könnte.